Acetylcystein (ACC) ist das N-Acetyl-Derivat der Aminosäure L-Cystein. Es wird überwiegend als schleimlösende Substanz eingesetzt, parenteral in höheren Dosierungen auch bei Paracetamolvergiftungen.
Als Mukolytikum (Schleimlöser) bei akuten oder chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen; als Antidot bei akuter Paracetamolüberdosierung/-intoxikation.
ACC® und andere.
N-Acetylcystein (NAC), ACC.
Erfahrungsumfang: GERING
Nach bisherigen Erfahrungen besitzt Acetylcystein (ACC) kein erkennbares teratogenes Potenzial. Dies gilt auch für hohe Dosierungen, die bei Paracetamol-Intoxikationen eingesetzt werden. Allerdings fehlen systematische Studien zur Anwendung im 1. Trimenon. In einer Studie, die die protektive Wirkung von ACC bei rezidivierenden Aborten untersuchte, wurden 80 Frauen ab Feststellung der Schwangerschaft bis einschließlich 20. Schwangerschaftswoche mit ACC behandelt. Im Vergleich mit einer unbehandelten Kontrollgruppe kam es zu einer höheren Rate an erfolgreichen Schwangerschaften, ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko wurde nicht beobachtet.
Es liegen keine systematischen Daten zur Anwendung im 2./3. Trimenon vor. Auch nach langer Marktpräsenz und häufigen Anfragen zur Anwendung als Schleimlöser in der Schwangerschaft gibt es bisher keine Hinweise auf fetotoxische Effekte. Zur deutlich höher dosierten Anwendung als Antidot nach Paracetamol-Intoxikation liegen einige Fallberichte vor, die keine Fetotoxizität nachweisen. In einer kleinen Fallserie wurde der plazentare Übergang von ACC nachgewiesen, deshalb ist zu erwarten, dass nach einer mütterlichen Paracetamol-Intoxikation auch der Fet bzw. das Kind über die mütterliche Therapie mitbehandelt werden kann. Die betroffenen Kinder zeigten keine Auffälligkeiten. In einer Untersuchung zum Outcome bei drohender Frühgeburt und Amnioninfektionssyndrom ergaben sich keine Auffälligkeiten bei 33 Neugeborenen, deren Mütter präpartal eine ACC-Infusion erhalten hatten.
Wirken Inhalationsbehandlung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr unzureichend, kann Acetylcystein auch in der Schwangerschaft verwendet werden. Bei einer Paracetamol-Überdosierung in der Schwangerschaft darf eine Entgiftung mit ACC jederzeit durchgeführt werden.
Keine.
Keine.
Es liegen keine systematischen Daten zur Anwendung in der Stillzeit vor.
HWZ: 6,25 h; Proteinbindung: max. 50%; molare Masse: 163 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: ca. 10% (hoher first-pass-Effekt).
Es liegen keine systematischen Studien zum Übergang in die Muttermilch vor. Bisher sind auch keine Unverträglichkeiten bei den gestillten Säuglingen bekannt geworden.
Eine einmalige Einnahme von ACC erfordert keine Stillunterbrechung. Bei einer mehrtägigen Therapie sollte Ambroxol bevorzugt werden, da dieses bereits bei Kindern ab 2 Monaten zugelassen ist.
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