Gefördert durch

Metoclopramid

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Metoclopramid regt die Peristaltik des oberen Gastrointestinaltraktes an und blockiert Dopaminrezeptoren. Es besitzt deshalb einen zentralen antiemetischen Effekt durch Beeinflussung der Area postrema und fördert, ebenfalls über einen zentralen Angriffspunkt, die Entleerung des Magens. Zu den unerwünschten Wirkungen zählen extrapyramidale Symptome. Metoclopramid wird nach oraler Gabe gut resorbiert und erreicht den Feten rasch. Metoclopramid gibt es als orale und parenterale Zubereitungen.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Vorbeugung und Therapie von Übelkeit und Erbrechen

  • Produktnamen

    Paspertin® und andere.

  • Synonyme

    MCP

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: SEHR HOCH

1. Trimenon

Mehr als 36.000 ausgewertete Schwangerschaftsverläufe aus acht Kohortenstudien zeigten insgesamt weder ein erhöhtes Spontanabortrisiko noch eine erhöhte Gesamtfehlbildungsrate. Die meisten Daten mit über 28.000 im 1. Trimenon exponierten Schwangerschaften stammen aus einer dänischen Registerstudie. Eine Metaanalyse von 2021 kam zum gleichen Ergebnis. Auch eine Fall-Kontrollstudie aus dem Jahr 2023 fand keine statistisch signifikanten Assoziationen zwischen Metoclopramid-Exposition und spezifischen Fehlbildungen.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Die publizierten Erfahrungen zur Exposition im 2./3. Trimenon sind wesentlich geringer. Bisher wurden jedoch keine Risiken beschrieben. Metoclopramid erhöhte weder das Risiko für Frühgeburten, noch für sog. Low-Birth-Weight Kinder (<2500 g) oder Totgeburten. Bisherige Untersuchungen deuten nicht auf eine verzögerte Entwicklung der ehemals intrauterin exponierten Säuglinge und Kleinkinder hin.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Metoclopramid kann zur Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen eingesetzt werden und ist besonders wirksam bei Übelkeit und Erbrechen mit gastroösophagealem Reflux. Das Risiko für mütterliche neurologische Nebenwirkungen steigt mit der Dauer der Behandlung und der Dosis, weswegen so kurz wie möglich und nicht wochenlang therapiert werden sollte.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine.

Besser geeignete Alternativen

Siehe auch Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen: Zunächst sollten Doxylamin, Meclozin oder auch Dimenhydrinat versucht werden. Bei schwererer und länger anhaltendender Symptomatik kann auch Ondansetron erwogen werden.

Stillzeit

Die Erfahrungen in der Stillzeit beruhen auf mehr als 300 Mutter-Kind-Paaren.

Pharmakokinetik

HWZ: 5 – 6 h; Proteinbindung: 30%; molare Masse: 299 g/mol; relative Dosis: 4,7%; M/P-Quotient: 0,5 – 4,0; orale Bioverfügbarkeit: 30 – 100%.

Klinik

Die Erfahrungen stammen überwiegend aus Studien, in denen die Mütter Metoclopramid zur Steigerung der Milchmenge erhalten hatten. Bei frühgeborenen Kindern erwies sich eine MCP-Therapie als wenig effektiv, für Reifgeborene lagen nicht genügend Daten vor.  Ernsthafte Symptome bei gestillten Kindern wurden nicht beschrieben.

Empfehlung

Metoclopramid darf indikationsgerecht über einige Tage in der Stillzeit eingesetzt werden.


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