Hypericum-Extrakte werden zur Behandlung von leichten und mittelschweren Depressionen eingesetzt. Zu beachten ist: Durch eine Induktion von Cytochrom P450 3A4 können Interaktionen mit zahlreichen anderen Arzneimitteln auftreten, z.B. eine Beeinträchtigung der Wirkung oraler Kontrazeptiva. Weiterhin wurden Zyklusstörungen wie Zwischenblutungen oder Menstruationsunregelmäßigkeiten sowie Photosensibilisierung beobachtet.
leichte bis mittelschwere depressive Störungen, nervöse Unruhe.
Esbericum®, Hyperforat®, Jarsin®, Kira®, Laif®, Neuroplant® und andere
Hypericum perforatum
Erfahrungsumfang: MITTEL
Es liegen keine umfangreichen systematischen Studien zur Anwendung in der Schwangerschaft vor. Eine prospektive kanadische Kohortenstudie an 54 Frauen mit Johanniskrauteinnahme, davon 49 mit Einnahme im 1. Trimenon, zeigte weder eine erhöhte Fehlbildungsrate noch vermehrte Frühgeburtlichkeit. Gleiches zeigt auch eine dänische Studie mit 38 Schwangerschaften unter Johanniskrauteinnahme. Auch im Tierversuch fanden sich keine Hinweise auf teratogene Effekte.
Wenig Erfahrungen, keine Hinweise auf funktionelle Auffälligkeiten.
Die Anwendung von Johanniskraut bei depressiven Störungen in der Schwangerschaft ist akzeptabel, wenn bekannte Interaktionen mit möglichen Komedikationen geprüft werden.
Sorgfältige Schwangerschaftsüberwachung und engmaschige psychiatrische Kontakte, um rechtzeitig Krisen bei der Mutter und Entwicklungskomplikationen beim Feten (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) begegnen zu können.
HWZ: 24-48 h; molare Masse: 504; relative Dosis: 0,9-2,5%; M/P-Quotient: 0,04-0,3. In einem Fallbericht war keine Substanz im Säuglingsserum nachweisbar. Hypericin kann Prolaktin senken, eine verringerte Milchproduktion ist daher nicht auszuschließen.
In einer Untersuchung an 33 Mutter-Kind-Paaren wurden bei fünf Kindern (häufiger als in Kontrollgruppe) leichte, nicht behandlungsbedürftige Symptome wie Bauchkoliken, Lethargie und Schläfrigkeit beobachtet. Ein Einfluss anderer Faktoren wie zusätzliche Antidepressiva bei zwei Frauen war jedoch nicht auszuschließen. Die vollgestillten Kinder nahmen normal an Gewicht zu, so dass eine relevante Verringerung der Milchproduktion durch die Prolaktin-senkende Wirkung unwahrscheinlich erscheint.
In der Stillzeit akzeptabel. Bei gleichzeitiger Einnahme von oralen Kontrazeptiva muss die kontrazeptive Wirkung durch kontinuierliche Einnahme monophasischer, niedrig dosierter Präparate verstärkt oder ein Intrauterinpessar benutzt werden.
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