Ibuprofen gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antiphlogistika/Antirheumatika (NSAR). Seine antiphlogistische Wirkung beruht auf der Synthesehemmung der Prostaglandine, die beim Entzündungsvorgang ausgeschüttet werden.
Als Analgetikum, Antipyretikum und zur antiphlogistischen Therapie, z. B. bei der rheumatoiden Arthritis, beim Gicht-Anfall, bei Migräne.
Aktren®, Dismenol N®, Esprenit®, Imbun®, Nurofen®, Pedea®, Tabalon® und Generika
Erfahrungsumfang: HOCH
In umfangreichen Untersuchungen zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Ibuprofen im 1. Trimenon und einem erhöhtem Fehlbildungsrisiko. Unbestätigt blieb bisher das in Fall-Kontroll-Studien beobachtete leicht erhöhte Risiko für kardiovaskuläre (Septum-)Defekte und für Fehlgeburten. Dies gilt auch für den behaupteten Zusammenhang zwischen einer Ibuprofeneinnahme am Ende des ersten Trimenon oder zu Beginn des zweiten und dem Auftreten eines Hodenhochstands. Die betreffenden Ergebnisse beruhen auf sehr kleinen Zahlen und die Studienmethodik wird kritisiert. In experimentellen Untersuchungen wurde eine Minderung der Oozytenreserven bei weiblichen Feten beobachtet. Es gibt bisher keine Hinweise, dass dies für die Schwangerschaft beim Menschen relevant ist. Alle bis heute vorliegenden Daten zusammengefasst, gibt es keine ernsthaften Hinweise auf Teratogenität oder Embryotoxizität beim Menschen.
Im letzten Drittel der Schwangerschaft können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zum vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus (DA) Botalli beim Fetus führen. Die Empfindlichkeit des DA wächst mit zunehmendem Gestationsalter. Ein Zusammenhang zwischen NSAR und persistierendem pulmonalen Hypertonus beim Neugeborenen (PPHN) wurde diskutiert, bisher aber nicht bestätigt. Auch die fetale und neonatale Nierenfunktion kann bei Einnahme im letzten Schwangerschaftsdrittel bis zur Anurie gehemmt werden. Dieser Effekt wird auf eine Minderperfusion der Niere und einen Anstieg des zirkulierenden Vasopressin zurückgeführt. Eine nekrotisierende Enterokolitis (NEC) beim Neugeborenen wird ebenfalls im Zusammenhang mit einer NSAR-Exposition vor der Geburt diskutiert. Vor einiger Zeit veröffentlichte Hinweise, dass eine Einnahme von Ibuprofen am Ende des ersten Trimenon oder zu Beginn des zweiten das Auftreten eines Hodenhochstands begünstige, konnten in unabhängigen Studien nicht eindeutig belegt werden. Die betreffenden Ergebnisse beruhen auf sehr kleinen Zahlen und die Methodik der Untersuchung wird kritisiert.
Ibuprofen gehört in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft neben Paracetamol zu den Analgetika/Antiphlogistika der Wahl. Wie jede andere Schmerzmedikation auch, sollte es nicht unkritisch und ohne ärztlichen Rat tagelang oder über mehrere Wochen eingenommen werden. Im letzten Trimenon (ab Woche 28) dürfen Ibuprofen und andere NSAID nicht angewendet werden.
Bei wiederholter Einnahme im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte der fetale Kreislauf sonographisch (Doppler-Sonographie) auf Veränderungen der Hämodynamik im Ductus arteriosus kontrolliert und ein Oligohydramnion ausgeschlossen werden.
keine
HWZ: 1,8-3,5 h, Frühgeborene: 30 h; Proteinbindung: >99%; molare Masse: 206; relative Dosis: <0,6%; M/P-Quotient: 0,008; orale Bioverfügbarkeit: 80%.
Nebenwirkungen wurden bei gestillten Kindern, beispielsweise in einer prospektiven Untersuchung von 21 Mutter-Kind-Paaren, nicht beobachtet. Ibuprofen gehört auch bei Säuglingen zu den Analgetika/Antipyretika der Wahl.
Aus der Gruppe der NSAR sollte Ibuprofen bevorzugt werden. Es ist ebenso wie Paracetamol Analgetikum der Wahl in der Stillzeit.
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