Gefördert durch

Vancomycin

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Vancomycin ist ein Glykopeptid-Antibiotikum, das den Aufbau der Bakterien-Zellwand hemmt. Es wirkt bakterizid auf grampositive Bakterien. Aufgrund der sehr geringen oralen Resorption wird Vancomycin intravenös verabreicht. Eine häufige Nebenwirkung ist das sogenannte „Red-Man-Syndrom“, das meist im Zusammenhang mit einer schnellen Infusionsgeschwindigkeit auftritt. Zur Therapie bei pseudomembranöser Kolitis wird Vancomycin oral eingesetzt, die Wirkung erfolgt lokal im Darm. Vancomycin ist plazentagängig und erreicht den Feten in relevanten Mengen.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING

1. Trimenon

Die bisherigen Erfahrungen sind auf einige wenige Schwangerschaftsverläufe begrenzt, die in der wissenschaftlichen Literatur und in unserer eigenen Datenbank dokumentiert wurden. Systematische Untersuchungen fehlen. Die vorliegenden Daten sprechen nicht für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko, reichen jedoch für eine differenzierte Risikobewertung nicht aus. Tierexperimentell ergaben sich keine Hinweise auf teratogene Effekte.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko. Insbesondere haben sich keine Hinweise auf ototoxische oder nephrotoxische Effekte ergeben.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Vancomycin ist ein Reservemittel, das nur nach Prüfung besser geeigneter Alternativen eingesetzt werden sollte. Das Risiko des Auftretens eines „Red-Man-Syndroms“ sollte bei intravenöser Gabe bedacht werden. Die orale Therapie bei pseudomembranöser Kolitis erscheint wegen der minimalen enteralen Resorption akzeptabel.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine.

Besser geeignete Alternativen

Penicilline, Cephalosporine, Makrolide.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 4 – 11 h, durchschnittlich: 6 h, Neugeborene: 3,5 – 10 h; Proteinbindung: 20 – 55%; molare Masse: 1449 g/mol; relative Dosis: 6,57 – 6,67%; orale Bioverfügbarkeit: minimal.

Klinik

Es liegen nur wenige Daten zur Stillzeit vor. Da Vancomycin oral fast nicht resorbiert wird, ist ein Risiko für das gestillte Kind unwahrscheinlich. Im Einzelfall kann sich eine Antibiotika-Therapie der Mutter vorübergehend auf die Stuhlkonsistenz beim gestillten Säugling auswirken.

Empfehlung

Penicilline, Cephalosporine und Makrolide sind zu bevorzugen. Falls Vancomycin indiziert ist, kann weiter gestillt werden.


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