Gefördert durch

Timolol

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Timolol ist ein in Deutschland in der Augenheilkunde lokal angewendeter, nicht selektiver β-Rezeptorenblocker. Durch Hemmung der β2-Rezeptoren des Ziliarkörpers des Auges wird die Produktion des Kammerwassers und damit der Augeninnendruck gesenkt. Timolol hat keine intrinsische sympathomimetische Aktivität. Nach lokaler Anwendung am Auge sind Blutspiegel allenfalls im sehr niedrigen Bereich nachweisbar. Auf Timolol als Antihypertensivum wird im Folgenden nicht eingegangen.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Erhöhter Augeninnendruck (okuläre Hypertension), Glaukom (grüner Star).

  • Produktnamen

    Arutimol®, Dispatim® und andere

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: MITTEL

1. Trimenon

Bisherige Erfahrungen zu Timolol-Augentropfen lassen kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko erkennen. Allerdings liegen keine größeren Untersuchungen vor. Verschiedene Studien mit weit mehr als 5000 ausgewerteten Schwangerschaftsverläufen nach systemischer Betablocker-Therapie zeigten insgesamt keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Nach systemischer Betablocker-Therapie, meist als Antihypertensivum, wurden teilweise erhöhte Risiken für ein geringeres Geburtsgewicht, Frühgeburtlichkeit und vorübergehende neonatale Symptome wie Bradykardie, Hypoglykämie und Hypotonie beobachtet. Abgesehen von einem Fallbericht einer fetalen Bradyarrhythmie in der 21. Schwangerschaftswoche und mütterlicher lokaler Timolol-Therapie wurden keine Kasuistiken mit oben erwähnten fetalen Nebenwirkungen publiziert. Eine Kohortenstudie zu Antiglaukomatosa mit 189 Kindern, deren Mütter mit lokalen Betablockern behandelt worden waren, fand kein erhöhtes Risiko für sog. Low-Birth-Weight Babies (<2500g).

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Timolol-Augentropfen dürfen, wenn es notwendig ist, in der gesamten Schwangerschaft angewendet werden. Siehe auch Glaukom. Die systemische Resorption sollte durch nasolakrimale Okklusion und das Schließen der Augenlider für wenige Minuten reduziert werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine. Dennoch sollten Geburtshelfer und Pädiater über die mütterliche Medikation informiert sein.

Besser geeignete Alternativen

als Antiglaukomatosum: keine.

Stillzeit

Es liegen publizierte Erfahrungen zu mehr als zehn Mutter-Kind-Paaren vor. Dabei wurde geschätzt, dass ein vollgestillter Säugling bei einer mütterlichen 0,5%igen Timolol-Anwendung mit zweimal täglich einem Tropfen in beide Augen 1,25% einer kardialen Dosis erhalten könnte.

Pharmakokinetik

HWZ: 3 h; Proteinbindung: 10%; molare Masse: 316 g/mol; relative Dosis: 1,1%; M/P-Quotient: 0,8; orale Bioverfügbarkeit: 50%.

Klinik

Bisher wurden keine Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen beschrieben. Symptome einer β-Rezeptorenblockade sind bei lokaler Therapie unwahrscheinlich.

Empfehlung

Timolol-Augentropfen können in der Stillzeit angewendet werden. Die systemische Resorption sollte durch nasolakrimale Okklusion und das Schließen der Augenlider für wenige Minuten reduziert werden.


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