Sufentanil ist ein synthetisches Opioid. Als spezifischer μ-Antagonist mit einer sehr hohen Affinität zu den μ-Rezeptoren hat es eine analgetische Potenz, die etwa 500-1000 mal stärker ist als die von Morphin. Es kann intravenös, epidural, intrathekal und sublingual angewendet werden. Nach intravenöser Gabe wird das Wirkmaximum innerhalb weniger Minuten erreicht. Sufentanil ist gut plazentagängig, auch nach intrathekaler oder epiduraler Anwendung.
In der Anästhesie intravenös, epidural oder intrathekal, zur Analgosedierung, in der postoperativen Schmerztherapie (vor allem epidural oder sublingual).
Sufenta®, Zalviso® und Generika.
Erfahrungsumfang: MITTEL
Hinweise auf Teratogenität oder Embryotoxizität gibt es bisher nicht, systematische Studien zur Anwendung in der Frühschwangerschaft fehlen jedoch. Die vorliegenden Tierversuche zeigten keine embryotoxischen oder teratogenen Effekte.
Die Anwendung von Sufentanil bei einigen hundert Schwangeren zur periduralen oder intrathekalen Analgesie unter der Geburt zeigte eine deutlich geringere Rate an mütterlichen Hypotonien im Vergleich zu anderen Analgesieverfahren, aber signifikant mehr Schwankungen der fetalen Herzfrequenz und eine häufiger auftretende fetale Bradykardie. Es wurde keine Verschlechterung der Apgar-Werte bei den Neugeborenen durch die Kombination von Sufentanil und Lokalanästhetika zur Epiduralanästhesie beobachtet.
Bei bestehender Indikation darf Sufentanil in jeder Phase der Schwangerschaft verwendet werden. Bei Anwendung kurz vor der Entbindung muss mit einer Atemdepression beim Neugeborenen gerechnet werden.
Keine.
Keine.
Es liegen Erfahrungen zu mehr als zehn Mutter-Kind-Paaren vor.
HWZ: 13 h bei Einzelgaben (bei Dauerinfusion oder wiederholter Injektion deutlich verlängert, Wirkdauer durch Umverteilung kürzer), bei Neu- und Frühgeborenen ähnliche HWZ wie bei Erwachsenen; 92,5%; molare Masse: 387 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: gering.
In einer Studie war Sufentanil nach epiduraler Anwendung zur Sectio im Kolostrum nicht nachweisbar. In einer weiteren Untersuchung, in der ebenfalls Sufentanil epidural zur Sectio und teilweise auch postpartal als Patienten-kontrollierte epidurale Analgesie angewendet worden war, waren die gemessenen Spiegel im Kolostrum höher als im mütterlichen Plasma (M/P > 3), die gestillten Kinder waren aber alle unauffällig.
Sufentanil wird oftmals auch noch einige Tage postpartal zur patientenkontrollierten Analgesie verwendet. Alle bisher untersuchten gestillten Kinder waren neurologisch unauffällig.
Da Sufentanil in der Regel im Rahmen einer Allgemein- oder Periduralanästhesie eingesetzt wird und keine Dauertherapie darstellt, darf die Mutter wieder stillen, sobald sie nach der Narkose bewusstseinsklar ist sowie in der Lage, das Kind selbst anzulegen. Die Anwendung von Einzeldosen zur postoperativen Schmerztherapie ist akzeptabel. Wegen des atemdepressiven Potentials ist bei Stillkindern mit Apnoeneigung besondere Vorsicht geboten, ebenso bei Neu- und Frühgeborenen.
Schmerzmittel der ersten Wahl in der Stillzeit sind Ibuprofen und Paracetamol.
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