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Salbutamol

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Medikament der Wahl. Dennoch: sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Salbutamol ist ein β2-Sympathomimetikum mit kurzer Wirkdauer und raschem Wirkungseintritt (engl. short acting beta agonists, SABA). Es bewirkt, inhalativ verabreicht, eine rasch einsetzende Relaxation der glatten Muskulatur in den Bronchien. Insbesondere bei höherer Dosierung oder systemischer Anwendung kann es auch zu einer Relaxation der glatten Muskulatur des Uterus und über eine Stimulation der cardialen β1-Rezeptoren zu Tachykardien und Herzrythmusstörungen kommen. Salbutamol ist plazentagängig. Es kann inhalativ oder oral angewendet werden. Bei oraler Anwendung kommt es jedoch zu deutlich mehr unerwünschten Nebenwirkungen.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Zur Akuttherapie von Atemwegserkrankungen mit reversibler Obstruktion, wie z. B. Asthma bronchiale oder chronische Bronchitis.

  • Produktnamen

    Apsomol®, Sultanol®, Volmac® und Generika

  • Synonyme

    Albuterol

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

Salbutamol gehört zu den gut untersuchten β2-Sympathomimetika; die meisten Studien ergaben keine Hinweise auf ein embryotoxisches Risiko. Ein in vereinzelten Studien beobachtetes leicht erhöhtes Risiko für unterschiedliche Fehlbildungen wurde von den Autoren nicht eindeutig der Medikation zugeschrieben. Da auch ein mangelhaft eingestelltes Asthma zu einem erhöhten Risiko führen kann, bleibt die Empfehlung zur Therapie nach Asthmastufenplan bestehen.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Die Anwendung von Salbutamol laut Asthmastufenplan führt im Allgemeinen zu keinen negativen Auswirkungen auf den Fetus oder das Neugeborene. Die Anwendung inhalativer hoher Dosen kann zu Tachykardien mit Herzrhythmusstörungen (bei Mutter und Kind) führen. Ein wehenhemmender Effekt ist auch beschrieben und kann zur Notfalltokolyse genutzt werden. Insbesondere bei Kombination von β2-Sympathomimetika mit Corticosteroiden kann die Kohlenhydrattoleranz beeinträchtigt werden. Dies ist bei einer Schwangeren mit diabetogener Stoffwechsellage zu berücksichtigen. 
Hyperkinetische Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter wurden als Folge wochenlanger β2-sympathomimetischer Tokolyse, die aber heute nicht mehr üblich ist, diskutiert. Auch über passagere neurologische Abweichungen in den ersten Lebenstagen ist berichtet worden. Dazu ist zu bemerken, dass die in der Asthma-Therapie verwendeten Dosen deutlich niedriger liegen und deshalb diese Auswirkungen nicht zu befürchten sind.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Salbutamol ist während der gesamten Schwangerschaft Mittel der 1. Wahl unter den kurz wirksamen β2-Sympathomimetika im Rahmen des Asthmastufenplans. Eine Patientin mit Asthma sollte auch in der Schwangerschaft stabil eingestellt werden. Eine Kurzzeittokolyse mit inhalativem Salbutamol kann bei bestehender Indikation, meistens als Notfalltokolyse, durchgeführt werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine.
Am Ende der Schwangerschaft müssen Wehenhemmung und β2-spezifische Effekte beim Fetus bedacht werden.

Besser geeignete Alternativen

keine.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 2,7 – 5 h (orale Anw.), 6 h (i.v.-Anw.); Proteinbindung: 10%; molare Masse: 239 g/mol; gastrointestinale Resorption: 85%; orale Bioverfügbarkeit: gering.

Klinik

Als inhalativ verwendetes Broncholytikum ist Salbutamol für den gestillten Säugling gut verträglich.

Empfehlung

Salbutamol ist unter den kurz wirksamen β2-Sympathomimetika auch in der Stillzeit Mittel der Wahl im Rahmen des Asthmastufenplans.


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