Gefördert durch

Rifampicin

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Rifampicin wirkt durch Hemmung der bakteriellen RNS-Polymerase bakterizid auf verschiedene Keime, insbesondere Mykobakterien. Es kann oral oder intravenös angewendet werden. Rifampicin ist plazentagängig.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Tuberkulose, Infektionen durch andere empfindliche Mykobakterien, Meningokokken-Meningitis-Prophylaxe.

  • Produktnamen

    Eremfat®

  • Synonyme

    RMP

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

Diverse Studien mit insgesamt über 400 ausgewerteten Schwangerschaften, mehr als 100 davon im
1. Trimenon exponiert, konnten kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nachweisen.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Eine Langzeittherapie der Schwangeren mit Rifampicin kann die Bildung Vitamin-K abhängiger Gerinnungsfaktoren hemmen und eine Blutungsneigung beim Neugeborenen begünstigen.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Rifampicin gehört zu den Standardmitteln zur Behandlung einer Tuberkulose in der Schwangerschaft. Bei anderen Keimen sollte die Indikation kritisch geprüft und besser erprobte Antibiotika bevorzugt werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Nach längerer Anwendung von Rifampicin muss aufgrund des Vitamin K-Antagonismus eine effektive Vitamin K-Gabe an das Neugeborene unmittelbar nach der Geburt sichergestellt sein. Dies ist durch eine parenterale Verabreichung am besten gewährleistet.

Besser geeignete Alternativen

Bei Tuberkulose keine.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 2 – 3 h; Proteinbindung: 70 – 90%; molare Masse: 822 g/mol; M/P-Quotient: 0,16 – 0,23; orale Bioverfügbarkeit: > 95%.

Klinik

Bisherige Berichte sprechen gegen ein Risiko für den gestillten Säugling. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen.

Empfehlung

Rifampicin gehört zu den Tuberkulostatika der Wahl in der Stillzeit.


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