Pyrazinamid ist ein bakterizid wirkendes Tuberkulostatikum, welches vermutlich einen ähnlichen Wirkmechanismus wie Isoniazid hat. Es wird oral eingenommen und sollte nur in Kombination mit anderen Tuberkulostatika gegeben werden.
Tuberkulose.
Pyrafat® und Generika
Erfahrungsumfang: GERING
Bisher liegen keine systematischen Untersuchungen zur Einnahme von Pyrazinamid in der Schwangerschaft vor. Einzelfallberichte beschreiben alle einen normalen Schwangerschaftsausgang. Im Tierversuch war kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko erkennbar.
Es liegen nur unzureichende Daten für eine Risikobewertung vor, allerdings gibt es auch keine Hinweise auf ein fetotoxisches Risiko von Pyrazinamid.
Der Einsatz von Pyrazinamid wird in einigen Leitlinien auch in der Schwangerschaft als Standardmittel bei Tuberkulose empfohlen (z.B. WHO). Andererseits empfiehlt die American Thoracic Society in ihren Leitlinien Pyrazinamid aufgrund mangelnder Daten zur Schwangerschaft als Reservemittel. Wird auf Pyrazinamid verzichtet, verlängert sich die Therapiedauer in der Regel.
Eine weiterführende Ultraschalluntersuchung kann nach Exposition während der Organogenese angeboten werden.
Isoniazid, Rifampicin und Ethambutol sind für die Schwangerschaft besser untersucht.
HWZ: 4 – 17 h; Proteinbindung: gering; molare Masse: 123 g/mol; relative Dosis: < 1,5%; orale Bioverfügbarkeit: 100%.
Obwohl die Erfahrungen zu Pyrazinamid in der Stillzeit begrenzt sind, ist bei dem geringen Übergang in die Muttermilch nicht mit nennenswerten Symptomen beim gestillten Kind zu rechnen. Es wurden bisher auch keine Auffälligkeiten beschrieben.
Falls Pyrazinamid indiziert ist, kann darunter gestillt werden.
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