Progesteron ist das natürlich vorkommende Gestagen und wird im Corpus luteum gebildet. Es ist für die sekretorische Umwandlung des Endometriums in der zweiten Zyklushälfte verantwortlich. Während der Schwangerschaft werden große Mengen Progesteron von der Plazenta gebildet, was u.a. die Hemmung myometraler Kontraktionen und die Entwicklung und Reifung des Milchgangssystems der Brust bewirkt. Darüberhinaus hat Progesteron katabole Eigenschaften.
Corpus luteum-Insuffizienz, Abortprophylaxe, Frühgeburtsprophylaxe
Crinone®, Famenita®, Utrogest®
Erfahrungsumfang: HOCH
Inzwischen liegen Erfahrungen zu knapp 700 ausgewerteten Schwangerschaften vor, bei denen eine Progesterontherapie im 1. Trimenon erfolgte. Daraus lässt sich kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ablesen. Auch ein wiederholt diskutierter Zusammenhang mit genitalen Auffälligkeiten wie Hypospadien konnte nicht bestätigt werden.
Die Erfahrung zur Anwendung von Progesteron im 2./ 3. Trimenon ist inzwischen hoch. Zahlreiche Studien haben zeigen können, dass die vaginale Applikation von Progesteron die Frühgeburtsrate bei Risikoschwangerschaften senken kann und das fetale Outcome verbessert.
Die Progesteronsubstitution nach wiederholten Aborten ist umstritten und sollte nur bei nachgewiesener Lutealphaseninsuffizienz empfohlen werden. Eine Progesterontherapie zur Prophylaxe einer drohenden Frühgeburt kann ohne negative Auswirkungen für das Kind evidenzbasiert durchgeführt werden.
Keine.
Entfällt.
biologische HWZ: 46 h; Proteinbindung: 99%; molare Masse: 314 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: gering.
Es existieren zahlreiche Studien, die die Auswirkungen einer vaginalen Progesterongabe während der Stillzeit untersuchen. Dabei handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um niedrig-dosierte kontrazeptive Anwendungen. Es konnten keine Folgen für die gestillten Kinder beobachtet werden.
Es gibt keine Indikation für die Anwendung von Progesteron während der Stillzeit. Sollte eine Gabe zur Abortprophylaxe in einer erneuten Schwangerschaft geplant sein, erfordert dies eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung.
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