Opipramol besitzt strukturelle Ähnlichkeiten zu den trizyklischen Antidepressiva, entfaltet aber eine andere Wirkung: Es hat keinen Einfluss auf die Wiederaufnahme von Monoaminen aus dem synaptischen Spalt und verursacht kaum anticholinerge Nebenwirkungen. Opipramol aktiviert vor allem Sigma-Rezeptoren (Sigma-1-Rezeptoren deutlich stärker als Sigma-2-Rezeptoren), deren genaue Funktion noch nicht bekannt ist. Des Weiteren hat Opipramol u.a. eine H1-antihistaminerge Wirkung und auch eine leichte antidopaminerge Wirkkomponente. Es wird vor allem als angstlösendes und beruhigendes Medikament eingesetzt, auch eine stimmungsaufhellende Wirkung wird diskutiert.
Generalisierte Angststörung, somatoforme Störungen.
Insidon® und Generika
Erfahrungsumfang: GERING
Systematische und methodisch hochwertige Untersuchungen zu Schwangerschaftsverläufen unter Opipramol sind trotz langer Markteinführung nicht verfügbar. Im Rahmen eines nicht publizierten Kongressvortrags wurde über mehr als 200 prospektiv beobachtete Schwangerschaftsverläufe unter Opipramol berichtet. Es wurde keine deutlich erhöhte Fehlbildungsrate und kein spezielles Fehlbildungsmuster beobachtet. Tierexperimentell zeigten sich keine teratogenen Wirkungen, lediglich bei maternal toxischen Dosierungen wurden auch embryotoxische Effekte beobachtet. Für eine differenzierte Risikobewertung reichen die vorhandenen Informationen nicht aus.
Unzureichende Datenlage. Bei Einnahme von Opipramol bis zur Geburt sind beim Neugeborenen Anpassungsstörungen möglich. Diese können innerhalb der ersten Tage nach der Geburt auftreten und mit neurologischen, gastrointestinalen und respiratorischen Symptomen einhergehen.
Bei einer medikamentösen Neueinstellung sind besser erprobte Medikamente vorzuziehen (siehe unten). Sollte eine Behandlung mit Opipramol im 1. Trimenon dringend indiziert sein, muss keine Umstellung erfolgen.
Bei Exposition im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. Die Schwangerschaft sollte sorgfältig gynäkologisch überwacht und engmaschig psychiatrisch begleitet werden, um Krisen bei der Mutter und Entwicklungskomplikationen beim Feten (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) rechtzeitig begegnen zu können.
In den ersten Lebenstagen ist beim Neugeborenen auf etwaige Anpassungsstörungen zu achten. Die Entbindung sollte daher in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen. Um dem Neugeborenen die Anpassung nach der Geburt zu erleichtern, kann ein bis zwei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin die Medikation in der Dosis reduziert werden, falls es die klinische Situation erlaubt. Nach der Entbindung muss die Therapie in der erforderlichen Dosis sofort wieder aufgenommen werden.
Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.
Abhängig von der individuellen Indikation. Als unspezifisch sedierende Medikation kommen z.B. Promethazin oder Amitriptylin infrage.
Es liegen publizierte Erfahrungen zu zehn Mutter-Kind-Paaren vor. Die Mütter nahmen zwei Tage lang jeweils eine Dosis von 300 mg Opipramol pro Tag ein.
HWZ: 11 h; Proteinbindung: 91 %; molare Masse: 436; relative Dosis 0,3 %; M/P-Quotient 0,1; orale Bioverfügbarkeit: sehr gut.
Auffälligkeiten wurden bei gestillten Kindern bisher nicht berichtet.
Stillen ist bei Monotherapie und guter Beobachtung des Kindes akzeptabel. Treten anders nicht erklärbare Symptome wie Sedierung, Trinkschwäche oder Unruhe neu auf, sollten ein Kinderarzt und unsere Einrichtung kontaktiert werden.
Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.
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