Gefördert durch

Norfloxacin

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Norfoxacin gehört zu den Fluorchinolonen. Die bakterizide Wirkung dieser Antibiotikagruppe beruht auf der Hemmung von Enzymen, die von Bakterien zur DNA-Synthese benötigt werden. Aufgrund möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen kam es in den letzten Jahren zu Anwendungsbeschränkungen für systemisch und inhalativ eingesetzte Fluorchinolone. Norfloxacin wird überwiegend oral verabreicht.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

Insgesamt sprechen die Daten aus mehreren Veröffentlichungen gegen ein nennenswertes teratogenes Risiko durch Fluorchinolone, wobei Ciprofloxacin am besten untersucht ist.
Für Norfloxacin liegen Publikationen mit über 350 im 1. Trimenon systemisch exponierten Schwangerschaften vor. In diesen Studien wurde weder eine erhöhte Gesamtfehlbildungsrate noch ein Risiko für organspezifische Fehlbildungen gefunden.   
In einer kanadischen Fall-Kontroll-Studie ging der Einsatz von Fluorchinolonen, allerdings überwiegend Ciprofloxacin, mit einem erhöhten Risiko für Spontanaborte einher. Andere Studien konnten dies nicht bestätigen.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko durch Norfloxacin. In Tierversuchen wurde beobachtet, dass Fluorchinolone bei Jungtieren schädigende Effekte auf den unreifen Gelenkknorpel haben können. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass diese Gefahr auch bei intrauterin exponierten Kindern besteht.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Norfloxacin ist ein Reservemittel in der Schwangerschaft und sollte nur nach Prüfung besser geeigneter Alternativen eingesetzt werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine.

Besser geeignete Alternativen

Penicilline, Cephalosporine und Makrolide.

Stillzeit

Es liegen keine publizierten Erfahrungen zum Stillen unter Norfloxacin-Behandlung vor.

Pharmakokinetik

HWZ: 3 – 4 h; Proteinbindung: etwa 14%; molare Masse: 319 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 30 – 40%.

Klinik

Es gibt keine Daten zur Verträglichkeit von Norfloxacin in der Stillzeit. Die orale Bioverfügbarkeit von Norfloxacin ist die niedrigsten unter den Fluorchinolonen, sodass das Risiko für den Säugling minimal sein dürfte. Im Einzelfall kann eine Antibiotika-Therapie der Mutter beim gestillten Säugling vorübergehend zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall, führen.

Empfehlung

Penicilline, Cephalosporine und Makrolide sind zu bevorzugen. Falls das Keimspektrum eine systemische Therapie mit Norfloxacin zwingend notwendig macht, kann darunter weiter gestillt werden.


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