Mirtazapin ähnelt den tetrazyklischen Antidepressiva. Es wirkt über eine indirekte Verstärkung der noradrenergen und serotonergen Neurotransmission, des Weiteren liegt eine ausgeprägte H1-antihistaminerge Wirkung vor. Mirtazapin wirkt antidepressiv, antiemetisch, schlafanstoßend und vor allem bei Behandlungsbeginn auch sedierend. Es kann zu verstärktem Appetit und einer Zunahme des Körpergewichtes führen, was jedoch nicht mit einem veränderten Glukosemetabolismus in Zusammenhang zu stehen scheint.
Depression, Schlafstörungen. Auch bei Schwangerschaftserbrechen einsetzbar, falls andere Substanzen nicht wirksam sind.
Remergil® und Generika
6-Azamianserin
Erfahrungsumfang: HOCH
Mehr als 1400 ausgewertete Schwangerschaftsverläufe mit Mirtazapin-Einnahme haben keinen Hinweis auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben.
Bei Einnahme von Mirtazapin bis zur Geburt sind beim Neugeborenen Anpassungsstörungen möglich. Diese können innerhalb der ersten Tage nach der Geburt auftreten und mit neurologischen, gastrointestinalen und respiratorischen Symptomen einhergehen.
Bei Neueinstellung sollte zunächst geprüft werden, ob die am besten erprobten Antidepressiva Sertralin oder Citalopram eingesetzt werden können. Bei stabiler Einstellung sollte die Einnahme von Mirtazapin fortgeführt werden.
Die Schwangerschaft sollte sorgfältig gynäkologisch überwacht und engmaschig psychiatrisch begleitet werden, um Krisen bei der Mutter und Entwicklungskomplikationen beim Feten (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) rechtzeitig begegnen zu können.
In den ersten Lebenstagen ist beim Neugeborenen auf etwaige Anpassungsstörungen zu achten. Die Entbindung sollte daher in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen.
Um dem Neugeborenen die Anpassung nach der Geburt zu erleichtern, kann die Medikation ein bis zwei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin in der Dosis reduziert werden, falls es die klinische Situation erlaubt. Nach der Entbindung muss die Therapie in der erforderlichen Dosis sofort wieder aufgenommen werden.
In antidepressiver Indikation Sertralin und Citalopram.
Es liegen publizierte Untersuchungen zu elf Mutter-Kind-Paaren vor.
HWZ: 20-40 h, gelegentlich auch bis zu 65 h; Proteinbindung: 85%; molare Masse: 265; relative Dosis: 1,5% (für den Metaboliten Desmethylmirtazapin: 0,4%); M/P-Quotient: 0,76; orale Bioverfügbarkeit: 50%.
Bisher wurde eine gute Verträglichkeit beobachtet.
Stillen ist bei Monotherapie und guter Beobachtung des Kindes akzeptabel.
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