Loperamid ist ein synthetisches Piperidin-Derivat, das hauptsächlich lokal die Darmmotilität durch Interaktion mit den gastrointestinalen/peripheren Opiat-Rezeptoren hemmt. Aufgrund der geringen oralen Bioverfügbarkeit ist die zentrale Wirkung normalerweise zu vernachlässigen.
Symptomatische Behandlung von Diarrhöen.
Imodium®, Lopedium® und Generika
Erfahrungsumfang: HOCH
Eine prospektive Untersuchung mit 89 im 1. Trimenon exponierten Schwangeren ergab keine Hinweise auf teratogene Effekte. In einer neueren Studie mit 683 Schwangeren aus schwedischen Registern wurde ein minimal erhöhtes Risiko für Fehlbildungen und ein leicht erhöhtes Risiko für Hypospadien, auf sieben betroffenen Kindern beruhend, berechnet. Die Autoren selbst interpretieren die Ergebnisse am ehesten als einen Effekt des multiplen Testens. Aufgrund aller bisherigen Erfahrungen und der fehlenden Teratogenität im Tierversuch muss nicht mit einem substanziellen teratogenen Risiko gerechnet werden.
In einer prospektiven Untersuchung fiel bei den Kindern von 21 Müttern, die in der Schwangerschaft durchgehend behandelt worden waren, ein gegenüber der Kontrollgruppe um durchschnittlich 200 g niedrigeres Geburtsgewicht auf. Die Erfahrungen zur Dauertherapie in der Schwangerschaft sind begrenzt.
Nur selten erfordert eine akute Diarrhö eine Behandlung, die über diätetische Maßnahmen hinausgeht. Falls tatsächlich eine medikamentöse Hemmung der Darmmotilität indiziert ist, sollte Loperamid gewählt werden. Eine Langzeittherapie sollte während der Schwangerschaft vermieden werden.
Bei Anwendung über wenige Tage keine. Bei langfristiger Therapie sonographische Kontrolle des fetalen Wachstums.
keine.
HWZ: 11 – 15 h; Proteinbindung: ca. 95%; molare Masse: 477 g/mol; relative Dosis: < 0,1%; M/P-Quotient: 0,36 – 0,5; orale Bioverfügbarkeit: gering.
Berichte über Symptome bei gestillten Kindern liegen bisher nicht vor und sind aufgrund der geringen relativen Dosis nicht zu erwarten. Es gibt jedoch kaum dokumentierte Erfahrung zur Anwendung in der Stillzeit.
Falls diätetische Maßnahmen tatsächlich nicht ausreichen, darf auch in der Stillzeit vorübergehend Loperamid genommen werden.
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