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Insulin human

grün
Medikament der Wahl. Dennoch: sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Humaninsulin ist ein blutzuckersenkender Wirkstoff mit antidiabetischen Eigenschaften. Es wird gentechnologisch hergestellt und besitzt eine identische Aminosäuresequenz wie das vom menschlichen Pankreas gebildete Insulin. Ohne Zusätze wird es als kurz wirksames Normalinsulin angewendet. Verzögerungsinsuline entstehen durch Bindung von Insulin an das Eiweiß Protamin (NPH- oder Neutral Protamin Hagedorn-Insulin) oder, wenn auch nur noch selten verwendet, durch Verbindungen mit Surfen oder Zink. Humaninsulin wird subkutan oder intravenös appliziert. Verzögerungsinsuline dürfen nur subkutan injiziert werden. Humaninsulin ist nicht plazentagängig.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Insulinpflichtiger Diabetes mellitus.

  • Produktnamen

    Actrapid®, Berlinsulin H®, Huminsulin®, Insuman®

  • Synonyme

    Humaninsulin

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

Zahlreiche Studien und der langjährige Einsatz von Humaninsulin in der Schwangerschaft haben keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko erbracht.

Hingegen korreliert ein unzureichend eingestellter Diabetes mellitus mit einer erhöhten Spontanabortrate und einer Zunahme des Fehlbildungsrisikos. Hierbei sind insbesondere das kardiovaskuläre,- das Skelett- und das zentrale Nervensystem betroffen. Ein optimaler Blutzucker im 1. Trimester minimiert dagegen das Risiko für solche embryotoxischen Effekte.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Der Insulinbedarf steigt ab dem 2./3. Trimenon um 50-100% an. Die Insulint-Therapie sollte daher laufend an die wechselnden Erfordernisse aufgrund einschneidender Veränderungen im Glucosestoffwechsel im Schwangerschaftsverlauf angepasst werden, um sowohl Hyper- als auch Hypoglykämien zu vermeiden. Typische neonatale Komplikationen bei unzureichend eingestelltem mütterlichen Blutzucker sind eine erhöhte Frühgeburtsrate, sowie Hypoglykämie, Hyperbilirubinämie, Polyglobulie, transiente hypertrophe Kardiomyopathien, Atemstörungen und Makrosomie.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Humaninsulin ist das Mittel der Wahl in der gesamten Schwangerschaft. Eine Frau mit Diabetes mellitus sollte bei Kinderwunsch ihre Blutzuckereinstellung optimieren. Eine auf orale Antidiabetika eingestellte Typ-2-Diabetikerin sollte schon bei Planung einer Schwangerschaft unter Aufsicht eines erfahrenen Diabetologen auf Humaninsulin umgestellt werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine. Eine Ultraschallfeindiagnostik zur Bestätigung der normalen Entwicklung des Feten wird generell jeder schwangeren Patientin mit einem Diabetes mellitus empfohlen. Bei Neugeborenen diabetischer Mütter werden häufig Komplikationen beobachtet, daher sollte die Entbindung in einem Perinatalzentrum erfolgen und die Schwangerschaft sorgfältig gynäkologisch und diabetologisch betreut werden.

Besser geeignete Alternativen

keine.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: in der Blutbahn nur wenige Minuten; Proteinbindung: 5%; molare Masse: 5807 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: keine.

Klinik

Symptome sind weder beschrieben noch zu erwarten.

Empfehlung

Unter Humaninsulin darf uneingeschränkt gestillt werden. Bei Einsetzen der Milchproduktion kommt es häufig zu einem Abfall des Insulinbedarfes, was bei der Insulintherapie berücksichtigt werden sollte.


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