Gefördert durch

Fumarsäureester

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Fumarsäureester besitzen entzündungshemmende und immunmodulatorische Eigenschaften. Der aktive Hauptmetabolit von Dimethylfumarat ist Monomethylfumarat (=Methylhydrogenfumarat). Bei Psoriasis führen Fumarsäureester zu einer Verminderung der Entzündungsaktivität und Hyperkeratose. Der Wirkmechanismus bei multipler Sklerose ist unbekannt. Die Dosierungen bei multipler Sklerose und Psoriasis unterscheiden sich.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Mittelschwere bis schwere Formen der Psoriasis vulgaris (Fumaderm®, Skilarence®), schubförmig remittierende multiple Sklerose (Tecfidera®).

  • Produktnamen

    Fumaderm®, Tecfidera®, Skilarence®

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: MITTEL

1. Trimenon

Aus den bisherigen Erfahrungen lässt sich kein teratogenes Risiko beim Menschen ableiten. Allerdings liegt bisher nur die Zwischenanalyse einer Hersteller-gesponserten Studie zu Dimethylfumarat bei multipler Sklerose vor. Weder das Fehlbildungs- noch das Fehlgeburtsrisiko waren erhöht. Der Median der Expositionszeit lag bei fünf Wochen.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Es liegen keine publizierten Daten zur Exposition nach dem 1. Trimenon vor.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Eine Fumarsäureester-Behandlung in der Schwangerschaft sollte aufgrund der limitierten Datenlage möglichst unterbleiben. Die Notwendigkeit einer Therapiefortsetzung sollte kritisch überdacht werden, zumal sich Psoriasis und multiple Sklerose häufig im Laufe der Schwangerschaft bessern.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Eine erfolgte Therapie rechtfertigt weder einen risikobegründeten Schwangerschaftsabbruch noch invasive Diagnostik. Zur Bestätigung einer normalen fetalen Entwicklung sollte eine weiterführende Ultraschalluntersuchung angeboten werden.

Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.

Besser geeignete Alternativen

Bei Psoriasis: Abhängig von der Schwere der Erkrankung, z.B. topische Kortikoide. Bei schwereren Verläufen auch systemische Therapie, z.B. mit Prednisolon oder Ciclosporin. Bei multipler Sklerose: Interferon beta-1a bzw. Interferon beta-1b und Glatirameracetat als immunmodulierende Basistherapeutika.

Stillzeit

Acht Tage nach Therapiebeginn mit 2 x 240 mg Dimethylfumarat wurde bei zwei Frauen mit multipler Sklerose die Konzentration des Metaboliten Monomethylfumarat in abgepumpter Milch gemessen. Die relative Dosis lag unter 0,1%. Die fünf bzw. sechs Monate alten Kinder waren zuvor abgestillt worden.

Pharmakokinetik

HWZ: Dimethylfumarat 11,6 min, Metabolit Monomethylfumarat 1 h; Proteinbindung: Dimethylfumarat 0%, Metabolit Monomethylfumarat 27% – 45%, Ethylhydrogenfumarat ca. 60%; molare Masse: 144 g/mol; relative Dosis < 0,1%.

Klinik

Es liegen keine publizierten klinischen Erfahrungen vor.

Empfehlung

Auf Fumarsäureester sollte in der Stillzeit möglichst verzichtet werden.


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Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.

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