Doxylamin ist ein Antihistaminikum der ersten Generation mit einem ausgeprägten sedierenden Effekt. Zusätzlich besteht eine anticholinerge Wirkung, die zu Mundtrockenheit, Magen-Darm-Störungen sowie kardialen Arrhythmien führen kann. Antihistaminika wirken über eine kompetitive Hemmung der Wirkung des Histamins am H1-Rezeptor.
Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen, Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen
Cariban®, Xonvea®, Hoggar Night®, Schlafsterne®, Sedaplus® und Generika
Erfahrungsumfang: SEHR HOCH
Doxylamin, meistens in Kombinationspräparaten u.a. mit Pyridoxin, wurde fast 30 Jahre weltweit zur Therapie bei Schwangerschaftserbrechen eingesetzt. Das Präparat wurde 1983 freiwillig durch den Hersteller vom Markt genommen, da der Verdacht auf teratogene Wirkungen geäußert worden war. Große Metaanalysen zeigten jedoch kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko. In Kanada wird Doxylamin in Kombination mit Pyridoxin als Mittel der Wahl bei Schwangerschaftsübelkeit und –erbrechen angewendet, in den USA ist es seit 2013 offiziell wieder zugelassen und in Deutschland für diese Indikation erstmalig seit 2019.
Antihistaminika (H1-Blocker) sind mit keinem erhöhtem Risiko für Frühgeburten, Totgeburten oder verringertem Geburtsgewicht assoziiert. Nach Einnahme von Doxylamin bis zur Geburt wurden bisher keine Anpassungsstörungen beim Kind beschrieben. Eine Studie zur neurophysiologischen Entwicklung von 45 ehemals intrauterin exponierten Kindern zeigte keine Unterschiede bei den Drei- bis Siebenjährigen im Vergleich zu den Kontrollkindern.
Doxylamin ist in Deutschland zur Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen zugelassen und gehört zu den Mitteln der Wahl - wie in angelsächsischen Ländern auch zusammen mit Pyridoxin. Es kann ebenfalls zur kurzfristigen Therapie von Schlafstörungen eingesetzt werden.
keine.
Meclozin, falls ein Antihistaminikum mit weniger sedierenden Eigenschaften zur Therapie von Übelkeit eingesetzt werden soll. Meclozin ist in Deutschland nur über Auslandsapotheken erhältlich. Als Antiallergikum ist Loratadin vorzuziehen, das ebenfalls weniger sedierend wirkt.
HWZ: 8 – 10 h; molare Masse: 388 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 100%.
Es liegen keine Fallberichte zu Doxylamin in der Stillzeit vor. Stillende Mütter, die Antihistaminika wegen Heuschnupfen eingenommen hatten, beobachteten gelegentlich Unruhe oder Schläfrigkeit bei ihren Kindern ohne Interventionsbedarf.
Einzeldosen von Doxylamin sind während der Stillzeit akzeptabel. Als Antiallergikum sollte Loratadin bevorzugt werden.
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