Domperidon gehört zur Gruppe der Prokinetika, regt die Peristaltik des oberen Gastrointestinaltraktes an und fördert die Entleerung des Magens. Die antiemetische Wirkung erfolgt durch die Blockade von peripheren Dopamin-Rezeptoren u.a. an der Area postrema. Nach i.v.-Gabe von hohen Dosen Domperidon im Rahmen einer Chemotherapie wurden kardiale Arrhythmien beschrieben. Die maximale Tagesdosis wurde deshalb u.a. in Deutschland auf maximal 30mg/Tag begrenzt. In den USA wurde das Medikament aufgrund der kardialen Nebenwirkungen vom Markt genommen. Domperidon ist im Gegensatz zu Metoclopramid nicht ZNS-gängig.
Symptomatische Therapie von Übelkeit und Erbrechen.
Motilium® und Generika
Erfahrungsumfang: MITTEL
Die dokumentierten Erfahrungen zur Anwendung in der Schwangerschaft stammen aus zwei Kohortenstudien mit insgesamt knapp 250 exponierten Schwangerschaftsverläufen, von denen eine allerdings nur im Abstract publiziert wurde. Beide ergaben keinen Hinweis auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko.
Bisher ergaben sich keine Hinweise auf fetotoxische Effekte.
Eine Therapie mit Domperidon sollte kritisch überprüft werden, zumal Studien zur Wirksamkeit bei Hyperemesis gravidarum fehlen.
Nach längerfristiger Anwendung im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalluntersuchung zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.
Bei Hyperemesis gravidarum: Meclozin oder Doxylamin, ansonsten ggf. auch Metoclopramid.
HWZ: 7-9 h; Proteinbindung: 93%; molare Masse: 426; relative Dosis: 0,1-0,35%; M/P-Quotient: 0,25; orale Bioverfügbarkeit: 15% (durch hohen first-pass-Effekt).
Über Symptome bei gestillten Kindern wurde bisher nicht berichtet.
Die Anwendung von Domperidon zur Steigerung der Milchproduktion ist kritisch zu beurteilen, u.a. aufgrund des Risikos für unerwünschte kardiale Wirkungen bei den Müttern. Auch fehlen diesbezüglich fundierte Empfehlungen zur Dosierung und Therapiedauer. Sollte die Gabe von Domperidon kurzfristig in anderen Indikationen dringend erforderlich sein, ist aufgrund der geringen relativen Dosis keine Stillpause erforderlich.
Viele Schwangere nehmen Medikamente während der Schwangerschaft ein. Kenntnisse zur Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft und damit letztlich auch die Qualität dieser Internetseite beruhen größtenteils auf der Auswertung von klinischen Erfahrungen.
Daher bitten wir Sie, wenn Sie diese Internetseite wegen einer konkreten Schwangerschaft lesen, uns Einzelheiten zu dieser Schwangerschaft einschließlich der verwendeten Medikamente mitzuteilen. Sie können dafür unseren Online-Fragebogen verwenden oder uns anrufen.
Auf diesem Wege können wir Sie auch individuell beraten, wenn Sie dies wünschen.
Hier finden Sie allgemeine Angaben zur Nutzung der Seite und zum Datenschutz.
Die Beratung ist kostenlos.