Gefördert durch

Clindamycin

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Clindamycin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Lincosamide. Es hemmt die Proteinsynthese sensibler Bakterien und wirkt je nach Empfindlichkeit und Konzentration bakteriostatisch oder bakterizid. Clindamycin kann intravenös, oral oder lokal angewendet werden. Clindamycin ist gut knochengängig und wird deswegen auch gerne bei Infektionen im Zahnbereich eingesetzt. Die pseudomembranöse Enterokolitis ist eine bekannte Komplikation bei einer Therapie mit Clindamycin.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: MITTEL

1. Trimenon

Bisherige Erfahrungen sprechen gegen ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach Anwendung von Clindamycin. Allerdings fehlen systematische Studien zur Anwendung in der Frühschwangerschaft.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Ein fetotoxisches Risiko ist nicht bekannt.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Clindamycin ist ein Reservemittel in der Schwangerschaft. Es sollte nur nach Prüfung besser geeigneter Alternativen eingesetzt werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine.

Besser geeignete Alternativen

Penicilline, Cephalosporine, Makrolide.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 2-3 h, Frühgeborene: 3,6 h; Proteinbindung: 60-90%; molare Masse: 425; relative Dosis: 1,6%; Anteil einer therapeutischen Säuglingsdosis von 20 mg/kg/d: ca. 2,85%; M/P-Quotient: 0,47; orale Bioverfügbarkeit: >90%.

Klinik

Die meisten gestillten Kinder haben keine Symptome. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen. Ein Fallbericht beschreibt eine hämorrhagische Enteritis bei einem Kind, das unter Clindamycin und Gentamicin gestillt wurde. Nach Absetzen der Medikation besserte sich die Symptomatik.  

Empfehlung

Penicilline, Cephalosporine und Makrolide sind zu bevorzugen. Falls Clindamycin zwingend indiziert ist, kann auch darunter gestillt werden.


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