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Clemastin

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Medikament der Wahl. Dennoch: sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung nötig.

Clemastin ist ein Antihistaminikum der 1. Generation mit sedierender und anticholinerger Wirkung. Antihistaminika wirken über eine kompetitive Hemmung der Wirkung von Histamin an den H1-Rezeptoren. Es kann oral oder intravenös angewendet werden.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Symptomatische Therapie von allergischen Erkrankungen wie Urtikaria und allergischer Rhinitis, Prophylaxe von allergischen Reaktionen, z.B. vor Gabe von radiologischen Kontrastmitteln.

  • Produktnamen

    Tavegil®

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon

Clemastin gehört zu den Antihistaminika mit langer Markterfahrung, bei dem sich in großen Studien keine teratogene Wirkung gezeigt hat. In einer Studie mit Daten aus dem schwedischen Fehlbildungsregister wurden bei 1200 Schwangerschaften mit Einnahme von Clemastin im 1. Trimenon keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko gefunden.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Bei einigen älteren Antihistaminika (z.B. Diphenhydramin und Hydroxyzin) wurden nach langfristiger Therapie bis zur Entbindung in Einzelfällen Anpassungsstörungen wie Zittrigkeit und Diarrhö bei den Neugeborenen beobachtet. Anpasssungsstörungen wurden bisher nach Clemastin-Einnahme nicht beschrieben.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Clemastin kann während der ganzen Schwangerschaft angewendet werden, wenn gleichzeitig ein sedierender Effekt gewünscht ist.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine.

Besser geeignete Alternativen

Loratadin oder  Cetirizin sollten bevorzugt werden, falls kein sedierender Effekt benötigt wird.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 8,1 – 21 h; Proteinbindung: 95%; molare Masse: 460 g/mol; relative Dosis: 5,2%; M/P-Quotient: 0,25 – 0,5; gastrointestinale Resorption: 100%.

Klinik

In einem älteren Fallbericht wurde bei einem zehn Wochen alten Säugling zwölf Stunden nach Clemastin-Einnahme der Mutter Sedierung, Unruhe und ein schrilles Schreien beobachtet. Die Symptome des Kindes wurden am ehesten auf die Clemastin-Einnahme zurückgeführt, obwohl die Mutter zusätzlich auch Phenytoin und Carbamazepin eingenommen hatte. Der Clemastin Spiegel in der Milch betrug 20 Stunden nach der letzten Einnahme (2mal tgl. 1 mg) 5-10 µg/l, im Säuglingsserum war jedoch kein Clemastin nachweisbar.

Empfehlung

Loratadin oder Cetirizin sollten bevorzugt werden, falls kein sedierender Effekt benötigt wird. Einzeldosen von Clemastin sind bei guter Beobachtung des Kindes akzeptabel.
 


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