Gefördert durch

Buspiron

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Das als Anxiolytikum eingesetzte Buspiron wirkt vorrangig serotonerg. Es erfolgt keine Interaktion mit dem GABA-Benzodiazepin-Rezeptorkomplex. Buspiron hat keine sedierenden, muskelrelaxierenden oder antikonvulsiven Eigenschaften. Es erfolgt keine Abhängigkeitsentwicklung. Buspiron wird für die kontinuierliche Therapie eingesetzt und hat eine Wirklatenz von etwa zehn bis 14 Tagen.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Symptomatische Behandlung von Angstzuständen.

  • Produktnamen

    Busp®

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: MITTEL

1. Trimenon

Insgesamt wurden über 250 Schwangerschaftsverläufe unter Buspiron dokumentiert, unter anderem in einer prospektiven Fallserie mit 72 exponierten Kindern sowie in einer schwedischen Registerstudie, in der Buspiron allerdings nur in der Gesamtgruppe der Sedativa ausgewertet wurde. Zusammenfassend fanden sich keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Wie bei allen ZNS-aktiven Medikamenten sind bei Einnahme von Buspiron bis zur Geburt Anpassungsstörungen beim Neugeborenen möglich. Diese treten in der Regel innerhalb der ersten Tage nach der Geburt auf und können mit neurologischen, gastrointestinalen und kardiorespiratorischen Symptomen einhergehen.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Bei einer medikamentösen Neueinstellung sollten besser untersuchte Substanzen bevorzugt werden, wenn dies aus therapeutischer Sicht möglich ist. Wenn eine Therapie mit Buspiron bereits etabliert und verglichen mit anderen Substanzen im individuellen Fall eindeutig wirksamer ist, kann es auch in der Schwangerschaft weiter eingenommen werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Bei Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalluntersuchung zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. Die Schwangerschaft sollte sorgfältig gynäkologisch überwacht und engmaschig psychiatrisch begleitet werden, um Krisen bei der Mutter und fetalen Entwicklungskomplikationen (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) rechtzeitig begegnen zu können. In den ersten Lebenstagen ist beim Neugeborenen auf Anpassungsstörungen zu achten. Die Entbindung sollte daher in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen.

Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.

Besser geeignete Alternativen

Zur Neueinstellung im Rahmen der Schwangerschaft, abhängig von der individuellen Indikation, zum Beispiel Citalopram (auch Escitalopram), Sertralin.

Stillzeit

Es liegen publizierte Erfahrungen zu zwölf Mutter-Kind-Paaren vor. Pharmakokinetische Parameter, die einen Rückschluss auf die Exposition des Stillkindes zulassen, wurden nicht untersucht.

Pharmakokinetik

HWZ: 2 – 3 h, wirksame Hauptmetabolite mit wesentlich höheren Plasmaspiegeln als die Muttersubstanz sind 6-Hydroxy-Buspiron (bis zu 40-fach höhere Konzentration) und der aktive Metabolit 1-(2-Pyrimidinyl)-Piperazin (1-PP), letzterer mit einer HWZ von 6 h (bis zu 13-fach höhere Konzentration); Proteinbindung: > 95%; molare Masse: 386 g/mol; relative Dosis: ca. 0,21% bis 2,17%;  orale Bioverfügbarkeit: 4% aufgrund eines sehr hohen first-pass-Metabolismus.

Klinik

In den meisten Fällen wurden keine Auffälligkeiten bei den gestillten Kindern beschrieben. In einem Fallbericht wurde ein Kind unter einer maternalen Kombinationstherapie mit Buspiron, Fluoxetin und Carbamazepin gestillt und zeigte im Verlauf zweimal krampfartige Symptome sowie einmal einen Zyanose-Anfall. Die Autoren des Fallberichts stellen keinen Zusammenhang zwischen maternaler Buspiron-Einnahme und den Symptomen des Kindes her, sondern diskutieren einen Zusammenhang mit den vergleichsweise hohen Fluoxetin-Spiegeln des Kindes.

Empfehlung

Stillen ist bei Monotherapie und guter Beobachtung des Kindes akzeptabel. Treten anders nicht erklärbare Symptome wie Sedierung, gastrointestinale Symptome, Trinkschwäche oder Unruhe beim Kind auf, sollten ein Kinderarzt und unsere Einrichtung kontaktiert werden.


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