Atropin ist ein klassisches Parasympatholytikum, das die muskarinartige Wirkung des Acetylcholins aufhebt, indem es dieses am Rezeptor verdrängt. Atropin erreicht im Fetus nach wenigen Minuten Konzentrationen, die denen der Mutter entsprechen. Bei lokaler Applikation (am Auge) ist die systemische Verfügbarkeit zu vernachlässigen.
Kurzzeittherapie von akut aufgetretenen bradykarden Herzrhythmusstörungen, Antidot bei Vergiftung mit Organophosphaten, Narkoseprämedikation, Koliken im Magen-Darm-Bereich sowie der Gallen- und Harnwege. Mydriatikum.
Atropin EDO Augentropfen®, Atropin-POS Augentropfen®, Atropinsulfat Injektionslösung®, Dysurgal®
Hyoscyamin
Erfahrungsumfang: HOCH
Bei den Kinder von 401 Frauen, die im ersten Trimenon mit Atropin behandelt wurden, wurde kein erhöhtes Fehlbildungsrisiko nachgewiesen. Auch bei den Kindern von 322 Frauen, die in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft mit dem aktiven Enantiomer des Atropins (L-Hyoscyamin) behandelt wurden, wurde keine Teratogenität beobachtet.
Atropin überwindet die Plazenta rasch, so dass die fetale Herzfrequenz nach systemischer Applikation ansteigen kann. Bei einer Anwendung kurz vor der Geburt können Anpassungsstörungen beim Neugeborenen auftreten.
Anticholinergika können bei strenger Indikationsstellung in der gesamten Schwangerschaft angewendet werden. Dies betrifft auch das Atropin selbst.
Funktionelle Auswirkungen, z. B. auf die Herzfrequenz des Fetus, müssen bei systemischer Applikation bedacht werden. Eine lokale Anwendung am Auge ist in der gesamten Schwangerschaft möglich.
keine.
HWZ: 2-3 h; Proteinbindung: 14-22%; molare Masse: 289; orale Bioverfügbarkeit: 90%.
Es ist unklar, ob und wieviel Atropin in die Muttermilch übergeht. Säuglinge bzw. Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf atropinartige Präparate, zusätzlich scheint die Elimination bei Kindern unter zwei Jahren vermindert zu sein. Bisher gibt es aber keine Publikationen, in denen negative Auswirkungen beim Kind durch Gabe atropinartiger Mittel an die stillende Mutter beschrieben wurden. Weiterhin ist nicht bekannt, ob der anticholinerge Effekt des Atropins auch einen Einfluss auf die Milchbildung haben kann.
Die kurzzeitige Anwendung von Atropin scheint bei sorgfältiger Beobachtung des Kindes auf anticholinerge Symptome akzeptabel zu sein.
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