Gefördert durch

Atomoxetin

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Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Atomoxetin hemmt selektiv die Wiederaufnahme von Noradrenalin. Es gehört nicht zu den Psychostimulanzien, bisher gibt es keinen Hinweis auf ein Abhängigkeitspotential. Eine Erhöhung von Blutdruck und Herzfrequenz ist möglich. „Poor Metabolizer“ können um ein Mehrfaches erhöhte Plasmaspiegel von Atomoxetin aufweisen.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung)

  • Produktnamen

    Strattera®

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: GERING

1. Trimenon

Systematische und methodisch hochwertige Untersuchungen zu Schwangerschaftsverläufen unter Atomoxetin sind noch nicht verfügbar. Insgesamt wurden mehr als 20 im ersten Trimenon exponierte Schwangerschaften bekannt, die in Studien auf der Grundlage von Registerdaten ausgewertet wurden. Da diese Studien sich anderen Fragestellungen widmeten, ist die Auswertung der Atomoxetin-exponierten Schwangerschaften methodisch unzureichend. Hinweise auf spezifische Teratogenität ergaben sich nicht. Tierexperimentell wurden bei Kaninchen vaskuläre Fehlbildungen beobachtet. Für eine differenzierte Risikobewertung reichen die vorhandenen Daten nicht aus.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Bei Einnahme bis zur Geburt sind beim Neugeborenen Anpassungsstörungen möglich, die mit neurologischen, gastrointestinalen und respiratorischen Symptomen einhergehen können.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Auf die Verwendung von Atomoxetin sollte während der Schwangerschaft möglichst verzichtet werden.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Bei Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden. Die Schwangerschaft sollte sorgfältig gynäkologisch überwacht und engmaschig psychiatrisch begleitet werden, um Krisen bei der Mutter und Entwicklungskomplikationen beim Feten (Frühgeburtsbestrebungen, Wachstumsretardierung) rechtzeitig begegnen zu können. In den ersten Lebenstagen ist beim Neugeborenen auf Anpassungsstörungen zu achten. Daher sollte die Entbindung in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen.

Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.

Besser geeignete Alternativen

Bei dringender medikamentöser Behandlungsindikation könnte die Verwendung noradrenerger Substanzen erwogen werden, die in der Schwangerschaft besser untersucht sind (vor allem Bupropion und Venlafaxin).

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 3,6 h, bei „poor Metabolizern“ verlängert auf 21 h; Proteinbindung: 98%; molare Masse: 255 g/mol; orale Bioverfügbarkeit: 63 – 94%.

Klinik

Keine Erfahrungen bekannt.

Empfehlung

Das Stillen unter Atomoxetin ist kritisch zu beurteilen, da Atomoxetin aufgrund seiner Lipophilie vermutlich in die Milch übergeht und bisher keine Erfahrungen vorliegen. Die hohe Proteinbindung spricht allerdings eher gegen einen ausgeprägten Transfer in die Muttermilch.
 


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