Artemether ist ein Malariamittel zur Behandlung der Malaria tropica. Es ist ein Derivat des Artemisinins und wirkt schizontozid. In Deutschland ist Artemether in fixer Kombination mit Lumefantrin auf dem Markt.
Erfahrungsumfang: MITTEL
Die bisherigen Erfahrungen aus einigen Studien mit insgesamt über 250 Schwangeren im 1. Trimenon sprechen gegen ein nennenswert erhöhtes Fehlbildungsrisiko nach Anwendung von Artemether im 1. Trimenon. Insgesamt wird die Datenlage aber als nicht ausreichend betrachtet, um Artemether auch im 1. Trimenon als Standardtherapie bei Malaria tropica zu empfehlen.
Für das 2. und 3. Trimenon lässt die umfangreichere Datenlage deutlich gesichertere Einschätzungen zu. Bisherige Beobachtungen mit über 1500 Schwangeren, die nach dem 1. Trimenon mit Artemisinin-Derivaten behandelt wurden, sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko.
Eine Malariatherapie muss auch in der Schwangerschaft durchgeführt werden. Im 1. Trimenon ist Artemether aufgrund mangelnder Erfahrungen ein Reservemittel, welches im Einzelfall jedoch angewendet werden kann. Im 2. und 3. Trimenon ist Artemether Mittel der 1. Wahl. Da die Plasmakonzentrationen von Artemether in der Schwangerschaft vermindert sind, wird eine Anpassung der Dosis diskutiert.
Bei Exposition im 1. Trimenon kann eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.
keine. Prophylaxe und Therapie der Malaria müssen sich an der aktuellen Resistenzlage der entsprechenden Region orientieren.
HWZ: 2 h; Proteinbindung: 95,4%; molare Masse: 298.
Es gibt keine dokumentierten Erfahrungen zur Artemethertherapie in der Stillzeit. Therapeutisch ist Artemether für Kinder ab 5 kg Körpergewicht zugelassen.
Stillen unter Artemether erscheint bei kurzzeitiger Therapie akzeptabel.
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