Gefördert durch

Aloe

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Extrakte aus der Blattrinde der Aloe-Pflanze (Aloe barbadensis, Synonym: Aloe vera, und Aloe capensis) werden oral zur kurzfristigen Behandlung der Obstipation angewendet. Die darin enthaltenen Anthrachinonderivate stimulieren direkt die Darmmotilität und wirken intensiv laxierend. Außerdem wird Aloe vera-Gel verwendet, der stabilisierte visköse Saft aus dem Inneren der Aloe-Blätter. Das Gel sollte keine oder nur wenig Anthrachinonderivate enthalten. Es wird extern in Kosmetika zur Förderung der Wundheilung oder bei Hautproblemen angewendet und findet sich als Lebensmittelzusatz z. B. in Getränken.

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Zur kurzfristigen Anwendung bei Obstipation oder lokal als Kosmetikum.

  • Produktnamen

    Kräuterlax®

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: KEINER

1. Trimenon

Zur Anwendung von Aloe in der Schwangerschaft gibt es keine systematischen Studien. Ein teratogenes Risiko wurde beim Menschen bisher nicht beschrieben, es ist jedoch bei oraler Anwendung eine stimulierende Wirkung von Aloe-Extrakten auf den Uterus nicht auszuschliessen.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Neben der stimulierenden Wirkung auf die Uterusmuskulatur wird diskutiert, ob oral angewendete Aloe-Extrakte zu einem intrauterinen Mekoniumabgang beim Feten führen können.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Auf die orale Anwendung von Aloe-Extrakten sollte in der Schwangerschaft verzichtet werden, die lokale Anwendung von Aloe vera-Gel erscheint unproblematisch.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

Keine.

Besser geeignete Alternativen

bei Obstipation: Lactulose,  Macrogol.

Stillzeit

Pharmakokinetik

Bei oraler Gabe von Aloe-Extrakten werden die Anthrachinonderivate im Dickdarm unter Beteiligung der bakteriellen Darmflora in die pharmakologisch wirksamen Metabolite umgewandelt. Die orale Bioverfügbarkeit dieser Metabolite ist gering.

Klinik

Es gibt keine systematischen Untersuchungen zur oralen Anwendung von Aloe-Extrakten in der Stillzeit. Ein geringer Übergang der aktiven Metabolite in die Milch ist nicht auszuschließen. Eine laxierende Wirkung bei gestillten Säuglingen wurde bisher nicht beobachtet.

Empfehlung

Wirken Umstellung der Ernährung und der Lebensgewohnheiten unzureichend, sollte zunächst eine Therapie mit Füll- und Quellstoffen oder Lactulose bzw. Macrogol versucht werden. Einzeldosen von Aloe erfordern keine Einschränkung des Stillens. Die Therapie sollte jedoch umgestellt werden. Bei der lokalen, brustfernen Anwendung von Aloe vera-Gel ist nicht von Unverträglichkeiten beim Säugling auszugehen.


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