Extrakte aus der Blattrinde der Aloe-Pflanze (Aloe barbadensis, Synonym: Aloe vera, und Aloe capensis) werden oral zur kurzfristigen Behandlung der Obstipation angewendet. Die darin enthaltenen Anthrachinonderivate stimulieren direkt die Darmmotilität und wirken intensiv laxierend. Außerdem wird Aloe vera-Gel verwendet, der stabilisierte visköse Saft aus dem Inneren der Aloe-Blätter. Das Gel sollte keine oder nur wenig Anthrachinonderivate enthalten. Es wird extern in Kosmetika zur Förderung der Wundheilung oder bei Hautproblemen angewendet und findet sich als Lebensmittelzusatz z. B. in Getränken.
Zur kurzfristigen Anwendung beiObstipation oder lokal als Kosmetikum.
Kräuterlax®
Erfahrungsumfang: KEINER
Zur Anwendung von Aloe in der Schwangerschaft gibt es keine systematischen Studien. Ein teratogenes Risiko wurde beim Menschen bisher nicht beschrieben, es ist jedoch bei oraler Anwendung eine stimulierende Wirkung von Aloe-Extrakten auf den Uterus nicht auszuschliessen.
Neben der stimulierenden Wirkung auf die Uterusmuskulatur wird diskutiert, ob oral angewendete Aloe-Extrakte zu einem intrauterinen Mekoniumabgang beim Feten führen können.
Auf die orale Anwendung von Aloe-Extrakten sollte in der Schwangerschaft verzichtet werden, die lokale Anwendung von Aloe vera-Gel erscheint unproblematisch.
Keine.
bei Obstipation: Lactulose, Macrogol.
Bei oraler Gabe von Aloe-Extrakten werden die Anthrachinonderivate im Dickdarm unter Beteiligung der bakteriellen Darmflora in die pharmakologisch wirksamen Metabolite umgewandelt. Die orale Bioverfügbarkeit dieser Metabolite ist gering.
Es gibt keine systematischen Untersuchungen zur oralen Anwendung von Aloe-Extrakten in der Stillzeit. Ein geringer Übergang der aktiven Metabolite in die Milch ist nicht auszuschließen. Eine laxierende Wirkung bei gestillten Säuglingen wurde bisher nicht beobachtet.
Wirken Umstellung der Ernährung und der Lebensgewohnheiten unzureichend, sollte zunächst eine Therapie mit Füll- und Quellstoffen oder Lactulose bzw. Macrogol versucht werden. Einzeldosen von Aloe erfordern keine Einschränkung des Stillens. Die Therapie sollte jedoch umgestellt werden. Bei der lokalen, brustfernen Anwendung von Aloe vera-Gel ist nicht von Unverträglichkeiten beim Säugling auszugehen.
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