Amphotericin B ist ein breit wirksames Antimykotikum aus der Gruppe der Polyene. Es lagert sich an Ergosterol in der Zellmembran von Pilzen an und stört so deren Integrität. Neben der parenteralen Anwendung bei lebensbedrohlichen invasiven Pilzinfektionen wird Amphotericin B lokal und oral eingesetzt, wobei es bei oraler Applikation wegen mangelnder Resorption nur lokal im Verdauungstrakt wirkt. Amphotericin B ist plazentagängig. Es gibt Hinweise darauf, dass es sich in der Plazenta und im Serum des Feten anreichert. Konventionelles Amphotericin B hat eine Reihe von Nebenwirkungen (z.B Nephrotoxizität). Inzwischen gibt es Lipidformulierungen von Amphotericin B mit anderer Pharmakokinetik, die sich durch eine bessere Verträglichkeit auszeichnen.
Pilzinfektionen
Ampho-Moronal®, AmBisome®
Erfahrungsumfang: GERING
Systematische Untersuchungen zur Anwendung im 1. Trimenon liegen nicht vor. Es gibt aber zahlreiche Fallberichte zur parenteralen Expositon von Amphotericin B im 1. Trimenon, die keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko erkennen lassen. Zu den neuen Lipidformulierungen gibt es noch weniger Erfahrungen. Für eine differenzierte Risikobewertung reichen die vorhandenen Daten somit nicht aus.
Auch wenn systematische Studien fehlen, ergeben sich aus einzelnen Fallberichten keine Hinweise auf eine fetotoxische Wirkung.
Bei vital bedrohlichen, generalisierten Mykosen in der Schwangerschaft darf Amphotericin B trotz des geringen Erfahrungsumfangs auch parenteral eingesetzt werden, da die Gefährdung durch die mütterliche Erkrankung weitaus höher ist, als ein eventuell bestehendes Risiko durch die Medikamentenexposition. Eine lokale oder orale Anwendung ist aufgrund der geringen Resorption unbedenklich.
Nach parenteraler Exposition im 1. Trimenon sollte eine weiterführende Ultraschalldiagnostik zur Bestätigung einer unauffälligen fetalen Entwicklung angeboten werden.
Bitte nehmen Sie für eine individuelle Beratung mit uns Kontakt auf.
Bei schweren generalisierten Mykosen keine. Für eine lokale Therapie kommen in Abhängigkeit vom Erreger Clotrimazol, Miconazol und Nystatininfrage.
HWZ: 15 Tage; Proteinbindung >90%; molare Masse: 924; orale Bioverfügbarkeit: <9%.
Die hohe Proteinbindung und die minimale orale Resorption von Amphotericin B lassen keinen nennenswerten Übergang zum gestillten Säugling erwarten.
Zur Verträglichkeit von Amphotericin B in der Stillzeit sind keine genaueren Informationen bekannt, allerdings wird es bereits bei Neugeborenen angewendet.
Eine lokale oder orale Therapie mit Amphotericin B erfordert keine Einschränkung des Stillens. Bei einer systemischen Therapie ist Fluconazol besser für die Stillzeit untersucht und sollte möglichst bevorzugt werden. Falls eine systemische Gabe von Amphotericin B zwingend nötig ist, darf auch darunter gestillt werden.
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