Gefördert durch

Fosfomycin

grau
Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.

Fosfomycin wirkt durch Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese bakterizid. Es hat ein breites Wirkungsspektrum und wird bei schweren bakteriellen Infektionen wie z.B. Osteomyelitis intravenös verwendet. Fosfomycin-Trometamol ist ein Salz des Fosfomycins, das als orale Einmalgabe zur Therapie von unkomplizierten Harnwegsinfekten eingesetzt wird. Fosfomycin ist plazentagängig und erreicht den Feten in relevanten Mengen. 

  • Indikation (Anwendungsgebiet)

    Fosfomycin-Trometamol oral: Unkomplizierte Harnwegsinfektionen
    Fosfomycin-Natrium intravenös: Bakterielle Infektionen

  • Produktnamen

    Monuril®, Infectofos® und Generika

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: MITTEL

1. Trimenon

Ein teratogenes Risiko von Fosfomycin ist bisher nicht erkennbar und auch der Tierversuch ergab diesbezüglich keine Hinweise. Bisherige Studien befassten sich hauptsächlich mit der Wirksamkeit der oralen Einmalgabe von Fosfomycin-Trometamol in der Schwangerschaft und nicht mit dem Risiko für das ungeborene Kind.
Eine neue Studie mit ca. 150 Schwangerschaften zur Anwendung im 1. Trimenon konnte keinen Hinweis auf ein spezifisches Fehlbildungsrisiko zeigen.

Zur intravenösen Anwendung von Fosfomycin in der Schwangerschaft liegen keine systematischen Studien vor.

2.-3. Trimenon / Perinatal

Bisherige Beobachtungen sprechen gegen ein fetotoxisches Risiko.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie

Fosfomycin ist ein Antibiotikum der 2. Wahl in der Schwangerschaft. Von einigen Autoren wird die orale Einmalgabe von Fosfomycin-Trometamol bei unkomplizierten Harnwegsinfekten in der Schwangerschaft auch als Mittel der Wahl empfohlen. Die intravenöse Anwendung sollte nur nach Prüfung besser geeigneter Alternativen erfolgen.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft

keine

Besser geeignete Alternativen

Pivmecillinam, Penicilline, Cephalosporine, Makrolide.

Stillzeit

Pharmakokinetik

HWZ: 2 h; Proteinbindung: < 3%; molare Masse: 138 g/mol; M/P-Quotient: 0,1; orale Bioverfügbarkeit:
32 – 54%.

Klinik

Die bisherigen Erfahrungen zu Fosfomycin in der Stillzeit sind gering, lassen jedoch vermuten, dass nur eine geringe Menge des Wirkstoffs in die Muttermilch übergeht. Im Einzelfall kann es zu dünnerem Stuhlgang, selten zu Durchfall kommen.

Empfehlung

Pivmecillinam, Penicilline, Cephalosporine und Makrolide sind zu bevorzugen. Nach einer oralen Einmalgabe darf uneingeschränkt gestillt werden. Bei einer längerfristigen intravenösen Anwendung sollte im Einzelfall nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung über das Stillen entschieden werden.


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